die dritten 100 schwäbischen Wörter

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261

fladdiera

[Ton]

Wer fladdiert, macht Komplimente, schmeichelt sich ein, will sich beliebt machen. Das Wort  stammt vom franz. flatter   (schmeicheln) ab und wurde verschwäbelt.
260 Buzzawaggele

[Ton]

Grundsätzlich ist ein Butzawaggele etwas kleines, nettes; meist ein kleines süßes Kind. Ein Butz war ein Poltergeist, der verzerrte Bewegungen und Gesten machte. Kleine Kinder bewegen sich ähnlich ungelenk.Es gibt auch noch das Butza-Mââle. A Mââle (mit weichem langen a gesprochen) ist ein Männlein. Butza-Mââle ist eine abfällige Bezeichnung für einen kleinen, mickrigen Mann.

259

maudrich

[Ton]

Wer maudrich ist, fühlt sich schlapp, unwohl und müde, er ist krank oder wird es bald. Hoffentlich seid ihr es nicht. Das Wort wird für Menschen und Tiere verwendet. 
258

Zenka

[Ton]

Als Zenka wird eine besonders große Nase  bezeichnet, weil sie wie ein großer Haken aus dem Gesicht ragt.
257

Schlaule

 [Ton]

Schlaule wird ein Schlaumeier genannt, wird auch ironisch und abfällig für jemand gemünzt, der sich selbst für den Klügsten hält – es aber vielleicht gar nicht ist.
256

prägla 

[Ton]

prägla heißt braten, anrösten. Bratkartoffeln sind g’prägelte Ebbiera. „Des präglt vor sich na“ steht für: vor sich hin köcheln.
255

Schnackler 

[Ton]

einen Schnackler nennt man ein Schaltgeräusch – einen Knacks - meist wird das Wort aber im übertragenen Sinn gebraucht: wenn es einen Schnackler getan hat, ist der Groschen gefallen und alles ist klar.
254

Gsch i i ss  (machen)

[Ton]

„A’ Mordsgschiiss om ebbes rom macha“ bedeutet soviel wie „Ein gewaltiges Getue um etwas vollführen, oder auch unnötige Umstände machen“  
253  

Balga-Staiber

[Ton]

Von der Bezeichnung her dient er zum Abstauben der Balken in der Scheune, was natürlich Unsinn ist. Der Balga-Staiber war ein Gerät, das es nicht gab, das aber viele holen sollten und keiner mitbrachte. Mit einigen Mitmenschen wurde so mancher Possen getrieben. So wurden Leute zum Schmied oder zum Wagner geschickt, um den Balga-Staiber zu holen. Wenn der Handwerker mitmachte, gab er ihm einen möglichst schweren Gegenstand mit und der Arme musste zum Spott auch noch schwer tragen. 
252

Kohlafüller

[Ton]

Ein Kohlafüller ist eine Art Kohleneimer. Mit ihm wurden die Kohlen aus dem Keller oder dem Schuppen geholt und konnten  einfach und sauber in den Ofen geschüttet werden. 
251

bätta

[Ton]

Das Wort „beten“ wird urschwäbisch kurz als bätta ausgesprochen.
250 Fledrawisch

[Ton]

A’ Fledrawisch ist etwas leichtes, zierliches – wie ein Staubwedel aus Federn. Im allgemeinen werden so auch zierliche, magere, dürre Mädchen genannt.

Auf'm Wasa graset d Hasa
ond em Wasser gambet d' Fisch
liaber will i gar koi Schätzle,
als en sodda Fledrawisch.

249 Dieraschnalla

[Ton]

A’ Dieraschnalla ist eine Türklinke. Diera ist die Tür. Der Begriff schnallen  bedeutet, mehrmals laut und kräftig die Türklinke drücken. Die Haustüren der Bauernhäuser waren noch vor 50 Jahren meist nicht abgeschlossen und hatten außen eine Türklinke zum Öffnen. Das „schnallen“ wurde meist gehört. Erst später wurden elektrische Klingeln installiert. Als Schnalla wurden auch leichtfertige Frauen bezeichnet ... - jeder durfte mal.

248 Buck

[Ton]

Mit Buck wird ein Knick oder eine Falte bezeichnet. Beim Nähen wird ein umgeschlagenes Stück  Buck genannt. Vielleicht ist das Wort mit „biegen“ verwandt.

247 arg

[Ton]

 

das Wort arg wird gar arg oft gebraucht und dient der Steigerung von Ausdrücken. Dabei wird es positiv und negativ benutzt: des isch aber arg schee gwea; i hau di arg gern; geschtern hen ihr aber arg g’feiert. Aber auch in der ursprünglichen Bedeutung: des isch aber arg schlemm (das ist aber sehr schlimm) ; des isch aber a bissle arg teuer.
246 Wochadippel

 [Ton]

Wochadippel ist ein altes Wort für Mumps – die Krankheit war meist nach einer Woche vorbei und in dieser Zeit konnte man mit den Kindern nichts anfangen – sie waren ein Dipplalso: zu nichts zu gebrauchen / krank / schwach.   
245 Schapfa

[Ton]

Eine Schapfa ist eine Schöpfkelle aus Holz oder Metall; mit ihr wird geschöpft. Man könnte sie als Eimer mit Stiel beschreiben. Am häufigsten wurden die Schapfen gebraucht, um die Jauche- und Abortgruben in Handarbeit zu leeren. Die Schwieberdinger werden übrigens Schapfa genannt, am Rathausbrunnen steht ein Denkmal.
244 rar

[Ton]

Sich rar machen, heißt, sich selten bei jemand sehen lassen. Das Wort könnte man mit selten übersetzen. „Der macht sich en letschter Zeit rar“ heißt, dass man in letzter Zeit jemanden selten gesehen hat. Das Wort wird oft auch abschätzig gebraucht: „des isch a rarer Kerle“ = der ist nicht so wichtig.
243 obacha

[Ton]

Der isch obacha sagt man, wenn sich jemand ständig „unmöglich“ benimmt, er ist  „nicht ganz bei Trost“. Das Wort kommt möglicherweise von nicht ganz gebacken – (geistig) noch nicht ganz fertig. Der isch  „net ganz bacha“ hat die gleiche Bedeutung.
242 Hägamark

[Ton]

Hägamark ist Hagenbuttenmarmelade. Die gesunden Vitaminspender waren für den Winter sehr begehrt.
241 dr Märkt isch scho vrloffa

[Ton]

Wenn „dr Märkt verloffa isch“ ist nichts mehr los. Alle Marktbesucher sind weggelaufen, nicht mehr da. Man kann also kein Geschäft mehr machen, man kommt zu spät!
240 lommelich

[Ton]

lommelich ist weich, biegsam, baumelt ohne Halt, ohne Kraft. Ein lommelicher Mensch hat keine Ausstrahlung, er hängt körperlich und geistig nur rum, er lässt sich gehen, hat keine Haltung.
239 ratscha

[Ton]

ratscha ist die Steigerung von schwätza, also viel und mit jedem/r reden. Ratscha können Frauen am besten (bei Männern heißt es eben anders), dabei werden alle Personen, Themen und Vorkommnisse im Ort nacheinander durchgenommen.
238 dapfer

[Ton]

eigentlich tapfer, mutig. Im schwäbischen wird das Wort aber auch gern benutzt, um schnell, sofort oder flink auszudrücken. „mach’s dapfer“ heißt mach es sofort und schnell.
237 Wergela

[Ton]

wergeln heißt rollen, der Teig wird gwergelt – gerollt. Wergela entstehen auch, wenn die schmutzigen Hände kräftig gegeneinander gerieben werden: Der Lehrer lässt im Naturkundeunterricht die Kinder die Hände kräftig gegeneinander reiben und will wissen, was dabei passiert – er will hören, dass Wärme entsteht. D’r Fritzle guckt seine Händ’ an und sagt: „Wergela
236 knarfla
[Ton]
Wenn man knarfla sagt, meint man mit den Zähnen knirschen. Zu knabbern hätte man vor 100 Jahren aber auch knarfla gesagt.
235 Steiberstanga
[Ton]
Steiberstangen sind Stützen, meist für Obstbäume. Wenn im Herbst die Bäume voller Obst hängen und die waagrechten Äste zu lang sind, müssen sie abgestützt werden. Gerne werden dafür Äste mit Gabeln verwendet. Steibern (steibera) bedeutet also abstützen.
234 Spülstein / [Spüalstoa]
[Ton]
Der Spülstein (gesprochen Spüalstoa) war kein Stein zum Spülen, sondern in der Küche die Spüle aus Steingut. Hier wurde das Geschirr gespült, die kleine Wäsche gewaschen, die kleinen Kinder in einer großen Schüssel gebadet und abends konnte man sich nach Bedarf auch kurz abwaschen. Es war oft der einzige Ort im Haus mit fließendem -natürlich nur kaltem- Wasser und Abwasseranschluss.
233 Duppel
[Ton]
Ein Duppel ist ein herabsetzendes Wort für jemand, der das Gegenteil von clever ist. Er lässt kein Fettnäpfchen aus, ist langsam, ungeschickt und „blickt“ es nicht. Er verhält sich einfach duppelich. Bei Bekannt ist auch der Spruch: „pass uff du Duppel, dô kommt a Hubbel“
232 Hemmed
[Ton]
Hemmed ist das Hemd. Es gibt aber auch noch Hemmedzipfel, Naachthemmed, Hessahemmed, Onterhemmed u.v.a. T-Shirt oder Sweatshirt gab es früher, als sich noch alle Möglinger auf schwäbisch verständigten, nicht.
231 treppla, treppeln
[Ton]
Ein Radfahrer treppelt, wer ungeduldig ist treppelt (auf der Stelle), also: von einem Bein aufs andere treten.
230 Wefzga
[Ton]
Wespen werden vom richtigen Schwôb Wefzga genannt. Das „sp“ in Wespe entspricht keinem schwäbischen Laut und wird fast immer als "sch" gesprochen.
229 Sutterkrug / Suttakruag
[Ton]
Der Sutterkrug (gesprochen Suttakruag) ist flaschenförmiger Tonkrug in unterschiedlichen Größen, aber immer mit einem Henkel (Griff). Er wurde entweder mit einem Korken oder einem Bügelverschluß abgedichtet. Am Henkel konnte man ihn gut fassen, aber auch an einer Schnur oder einem Riemen auf den Acker tragen. Der Suttakruag war ein unentbehrliches Utensil: Meist mit Most gefüllt, wurde nur mit seiner Hilfe der Durst auf dem Acker gestillt. Die dicke Tonwand hielt alle Getränke auch im Sommer schön kühl. 
228  

Käpsele

[Ton]

Für das Wort Käpsele gibt es mindestens 3 Bedeutungen:

1. kastenförmige Kuchenform etwa in der Größe 10x10x20 cm

2. bewundernde Bezeichnung für jemand, der alles kann, den man alles machen lassen kann, der ein kleines Universalgenie ist.

3. seit den 1950er und 1960er Jahren hatten die Kinder Käpseles-Pistolen, die Käpsla (Mehrzahl) waren kleine Mengen Pulver zwischen Papierstreifen (oder einzeln), die geknallt haben, wenn draufgeschlagen wurde. In die Spielzeugpistolen wurde eine Rolle eingelegt.

227 gautscha
[Ton]
Gautscha ist die Schaukel, gautscha heißt hin- und herschaukeln. Die Drucker und Setzer erhalten immer noch nach Abschluss der Lehre einen Gautschbrief, nachdem sie im Wasser „gegautscht“ worden sind.
226 bäffa
[Ton]
bäffa bedeutet  schimpfen, schelten, giftig maulen. „Mei Alte bäfft da ganza Tag“: meine Frau keift den ganzen Tag, „ha Du bäffsch do en oi Loch nei“: Du speist fortwährend Gift und Galle vor Dich hin.
225 Dippel / Dippl
[Ton]
Dippl ist ein Schimpfwort –Dippel steht für Dummkopf, für jemand der es „nicht blickt“, aber trotzdem meint, der oder die Klügste oder Schönste zu sein. „Dem gehört der Dippel (ge)bohrt“, sagt man über jemand, als ob man die Dummheit oder Krankheit durch ein Loch im Kopf entweichen lassen könnte.
224 Hätza
[Ton]
Eine Elster wird, zumindest in Möglingen,  als Hätza bezeichnet. Diese Rabenvögel sind sehr anpassungsfähig und vertreiben gerne andere Vögel – vielleicht werden sie so genannt, weil sie andere Vögel hetzen ? Sie gelten als Nestplünderer und Vogelmörder. Auch sollen sie diebisch sein, und geschwätzig. Gleichzeitig sagt man ihnen aber auch nach, klug zu sein.
223 Mäschle
[Ton]
Mädchen wurde sonntags oder an Feiertagen als Schmuck ein buntes Band (Masche) mit einer Schleife ins Haar gebunden – ein Mäschle.
222 Bahwärterskua
[Ton]
Mit Bahwärterskua ist eine Ziege gemeint. Die Bahnwärter der Reichsbahn und der Bundesbahn wohnten oft in kleinen Häuschen an der Bahnstrecke. Dort konnte sich  in der Regel immer eine Ziege – a’ Goiß ernähren. Für eine „richtige“ Kuh fehlte der Platz und das Futter.
221 Dergel, Dörgele
[Ton]
A Dergel ist ein kleines Kind. Das kann nun ein goldicher Dergl oder ein oigasenniger (eigensinniger) Dergl sein. Das Wort ist abgeleitet von torkeln und kommt auch in den Formen von Därgel und Dörgel vor. Die Verniedlichung Dörgele gibt es natürlich auch, beim Gebrauch des Wortes schwingt aber immer ein gewisser Stolz über das Kind mit.
220 Stösser
[Ton]
Stösser sind gestrickte Pulswärmer. Die Jackenärmel waren oft kurz, weil die Kleidung oft jahrelang getragen oder nicht immer neu und passend beschafft wurde. In den Häusern waren zudem nicht alle Räume beheizt. Deshalb wurden  für die Handgelenke die Stösser als Wärmeschutz gestrickt. Im Prinzip waren es oben und unten offene Socken.
219                       D'Leit

ausrichta

[Ton]

 

D’ Leit – die Leute, genauer: die Mitmenschen, waren früher ein wichtiger Faktor im abwechslungsarmen dörflichen Leben. Über andere wurde schon immer gern geredet und genau das wurde mit „ausrichta“ gemeint. Natürlich wurde damals wie heute in der Abwesenheit der Person öfter schlecht als gut geredet. D’ Leit waren aber auch eine Art Kontrollinstanz für das was sich schickte und was man besser bleiben ließ. Die Gemeinschaft kontrollierte sich gegenseitig. Es wurde bemerkt und nachgefragt, wenn aus einer Familie am Sonntag niemand in der Kirche war, es wurde registriert, wenn ein Bauer früher als die anderen Kartoffeln steckte oder wenn das Gras wesentlich später gemäht wurde. Keiner wollte in der Gemeinschaft auffallen und sich ausschließen.

Dieses Verhalten gibt es heute in anderen Bereichen – Stichwort Werbung und Kaufverhalten – immer noch sehr ausgeprägt.

218 scheaga
[Ton]
scheaga heißt schräg gehen, schlurfen, nicht gut zu Fuß sein,  „der scheagt aber au bais d’her“
217 verbobbera
[Ton]
wer ungeduldig und lange auf etwas warten muss, verbobbert fast. Die Ahnâ (Oma’s) sind regelmäßig beinah verbobbert, wenn die Enkelinnen nicht rechtzeitig heimgekommen sind. Es braucht aber niemand verbobbera bis Ostern kommt – es ist bald so weit.
216 Schnupped
[Ton]
Schnupped ist Schnupfen, Erkältung;  mit Schnupped wurden alle Erkrankungen bezeichnet, bei denen die Nase lief und tropfte. Das kam sehr oft vor und dagegen gab es nur das Taschentuch (Schnupftuch) das am Herd getrocknet wurde, wenn es mal wieder zu nass war.
215 âne dappa
[Ton]
âne dappa kann mit „langsam entlanggehen“ übersetzt werden, dappa = tappen = schwerfällig gehen
214 Veigele
[Ton]
A Veigele ist ein Veilchen, also das kleine duftende, blau blühende Blümchen, das jetzt schon in den Gärten und manchen Wiesen zu sehen ist.
213 durmelich
[Ton]
durmelich bedeutet schwindlich. Vielleicht kommt das Wort von Turm - nach dem Besteigen eines Turmes auf einer Wendeltreppe kann es einem auch schwindelig werden.
212 Hurgler
[Ton]
Ein Hurgler ist ein Tolpatsch, aber auch Schlamper, Taugenichts. hurgla heißt so viel wie rollen – na-hurgla ist hinunterrollen. Als Hurgel wird auch ein kurzes rundes Holzstück benannt.
210 Kurve kratzen
[Ton]
Zu Fuhrwerkszeiten - also noch in den 1950er Jahren - waren jeder Hofeinfahrt, an Kurven und engen Stellen Steine aufgestellt – Ecksteine. Sie standen schräg, damit die Räder der Fuhrwerke an den Steinen nach außen abrutschen konnten und schützten so die Wand oder das Gebäude.  Die Nabe der Wagen konnte auch nicht an der Ecke hängenbleiben, es wurde auch mühsames Rangieren vermieden. Auf diese Weise wurde die Kurve (genauer: der Stein in der Kurve) gekratzt.
209 Lompamensch
[Ton]
Lompamensch ist Bezeichnung für eine liederliche und unzuverlässige weibliche Person – das männliche Gegenstück ist der Lompafetz. Dieses Wort ist wieder ein gutes Beispiel dafür, dass der Ton die Musik macht. Wenn die Oma die Enkelin ein Lompamenschle nennt, schwingt meist eine Spur von Stolz mit, dass das Mädchen so clever ist. 
208 Rappel, Rappl
[Ton]
Die Bezeichnung Rappl kann mit Ausnahmesituation übersetzt werden und hat eine positive und negative Bedeutung: „beim Karle muasch uffpassa, wenn den dr Rappel packt, nô isch er g’fährlich“ – aber: „wenn mi dr Rappel packt, putz i alle Fenster uff oimol“. Für Rappel könnte man also auf neudeutsch-denglischÄktschn“ sagen.
207 Kehlkraut
[Ton]
Wirsing heißt auf schwäbisch Kehlkraut. Kehl ist eine Ableitung von Kohl, früher Köhl. Aus Köhl wurde Kehl.

206

Schmelzpfännle
[Ton]
Ein Schmelzpfännle ist kleiner Topf (Durchmesser oben ca. 10 cm) mit einem Dreibein und einem ca. 30 cm langen Stiel ( = Griff), der auf dem Küchenherd direkt in das Feuer gestellt wurde und nicht wie die großen Töpfe auf die Herdplatte oder in die Ringe auf der Herdplatte.
205 Altjâhr-âbed
[Ton]
Als Altjâhrâbed wurde der letzte Tag des Jahres, also Sylvester benannt. Die Bezeichnung ist eigentlich ganz logisch: Der Abend (das Ende) des alten Jahres.
204  

Brôta-Kachl

[Ton]

Brôta ist der Braten und um diese Zeit natürlich der Weihnachtsbraten. Eine große, „umfangreiche“ Frau wird im schwäbischen Kachel genannt, aber auch ein großer Topf. Die Brôtakachel ist ein meist ovaler großer Kochtopf, in ihm wurde sonntags – und natürlich an Weihnachten - der Braten gegart. Sie wurde auch Brôteskachl genannt.
203  

Es-la

[Ton]

ES-la sind S-förmige Guatsla (Butter-S) , Rezept: 250 g Butter, 125 g Zucker, 1 Ei, 1 Eigelb, 375 g Mehl, zum Bestreichen Eiweiß und zum Bestreuen grober Zucker. Butter tüchtig schaumig rühren, Zucker kurz mitrühren, Ei und Eigelb samt Mehr drunter mischen und die Masse kurz durchkneten. Teil ca. 30 Minuten ruhen lassen. Dann kleinfingerdicke Rollen formen, davon 8 cm lange Stücke abschneiden und als S  formen. Kühl stellen. Mit Eiweiß bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Bei 200 Grad hellgelb backen.

202 Gelda, Gealda
[Ton]
A Gealda ist eine große Schüssel, meist aus Blech ( Waschschüssel, Spülschüssel, Backschüssel) , aber auch ein großer Schöpflöffel.
201 Altânâ
[Ton]
Eine Altane ist keine "alte Oma", sondern ein überdachter Balkon, der oft als Anbau und Außentreppe mit Zugang zum OG ausgebildet war. Im Erdgeschoss der alten Bauernhäuser war in der Regel der Stall und Futterstall. Zu den Wohnräumen im 1. Stock gelangte man über einen äußeren Anbau mit Treppe auf eben diese Altane. Dort war oft gleichzeitig der Abort, weil die Entsorgung an dieser Stelle einfacher war
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